Für Funktionsbekleidung kann man richtig viel Geld ausgeben. Es gibt aber auch immer "billige" Varianten. Zahlt sich die Investition wirklich aus?
Extreme Bedingungen verlangen nach zuverlässigen Lösungen. Denn es liegt nicht an der Wetterlage ob du Spaß beim Sporteln hast, sondern ob dein Körper ausreichend und richtig davor geschützt wird. Sobald Hitze, Nässe und Kälte bis in die Knochen vordringen, sinkt die Motivation gegen Null. Was also tun um auch bei widrigen Verhältnissen auf seine Kosten zu kommen?
Vor allem im Herbst, im Winter und auch noch im Frühling ist es wichtig dich vor Nässe und Kälte zu schützen. Unabdingbar ist dabei eine Regenjacke. Am besten mit verschweißten Nähten. Denn nur mit verschweißten Nähten und Reißverschlüssen kann eine Jacke wirklich wasserdicht sein! Selbstverständlich nur von außen, denn die vom Körper entwickelte Feuchtigkeit und Wärme muss raus können. Optimaler Weise hat die Jacke eine Kapuze die auch über den Helm gezogen werden kann und verstellbare Bündchen die keinen Wassereintritt zulassen. Bitte achte darauf, dass die Jacke nicht zu eng sitzt um an kälteren Tagen noch eine zusätzliche Schicht drunter ziehen zu können. Achte beim Kauf auf die angegebene Wassersäule (Widerstand des Materials gegen das Durchdringen von Wasser und gleichzeitiger Atmungsaktivität) für das Produkt. Je höher diese ist, desto besser ist der Regenschutz. Gibt es keine Angaben, solltest du die Finger davon lassen! Laut DIN-Norm gilt ein Material bereits ab einem Wert von 1.300 mm als wasserdicht. Die Eidgenössische Materialprüfanstalt (EMPA) in St. Gallen fand jedoch heraus, dass Funktionsmaterial erst ab einer Wassersäule von mindestens 4.000 mm wirklich dicht hält.
Bist du öfter im Regen oder Schnee unterwegs, solltest du auch über eine Regenüberhose nachdenken. Ohne Niederschlag empfehlen wir dir eine warme (roubaix) Radhose gegebenenfalls mit Windschutz. Auch die Zehen wollen ausreichend geschützt werden. Neben den klassischen Überschuhen die entweder Nässe und/oder Kälte abhalten, gibt es auch die Zehenwärmer, die nur vorne über "die Zehen" gestülpt werden. Auch wichtig: Warme, wasserabweisende bzw. wasserdichte Handschuhe. Denn Kälte in Zehen und Fingern kriecht langsam in den Körper und vereitelt so einen schönen Ausflug. Auch hier solltest du auf die Verarbeitung (Nähte, Bündchen) hinsichtlich möglichem Feuchtigkeitseintritts achten.
Aber auch im Sommer hat Funktionsbekleidung ihre Berechtigung: Bei hohen Temperaturen sorgt sie für einen optimalen Abtransport von Hitze und Feuchtigkeit und schützt somit vor einer Überhitzung des Körpers. Mehr dazu im Blogbeitrag "Wie schütze ich mich optimal vor Sonne und Hitze?".
Bei der Funktionsunterwäsche geht die Tendenz wieder Richtung Naturfaser. Vor allem die Wolle des (Merino-)Schafs mit seinen positiven Eigenschaften sowohl bei Kälte als auch bei Hitze kommt hier zum Einsatz. Durch eine qualitativ hochwertige Erzeugung und Verarbeitung des Materials kann dieses ohne Probleme direkt auf der Haut getragen werden und führt zu einem optimalen Wärme- und Kälteaustausch bzw. Feuchtigkeitsabtransport. Ein weiterer Vorteil der Schafwolle ist, dass keine Gerüche entstehen. Selbst bei unangenehmen Verhältnissen und extrem langer Tragedauer (expeditionsgetestet). Für die Reinigung gilt: Nicht zu Heiß (bis zu 40°C) am besten mit dem Schonwaschprogramm und nicht in den Trockner geben!
Wichtig bei allen Produkten ist die richtige Passform. Unterwäsche muss anliegend auf der Haut sitzen um optimale Ergebnisse zu liefern. Achte auch darauf, dass Ärmel und Leibchen lange genug sind. Ständiges Herumzupfen ist lästig und kontraproduktiv. Eine Jacke darf nicht flattern, muss aber genug Raum für Bewegung zulassen. Hosen sollten eng sitzen um ein Verrutschen des Polsters zu vermeiden (Reibung), aber nicht einschnüren. Bitte achte auf die Länge der Träger. Überhosen müssen Bewegung zulassen, aber dürfen sich nicht mit dem Fahrrad verheddern können.
Hersteller von Funktionsbekleidung stecken viel Geld in die (Weiter-) Entwicklung ihrer Materialien und arbeiten mit einem Team von Designern und professionellen Sportlern an der optimalen Umsetzung der entwickelten Technik. Das schlägt sich natürlich auch im Endverbraucherpreis nieder. Bei Naturfasern, die hauptsächlich bei Unterwäsche eingesetzt werden, spielt die Qualität eine große Rolle und wirkt sich somit ebenfalls auf den Preis aus. Produkte von namhaften Herstellern überzeugen meist durch hohen Tragekomfort, sinnvolle und ausgeklügelte Funktionen und einer hohen Lebensdauer.
Du solltest dir also die Mühe machen und genau überlegen wann, wo und wie du das gewünschte Kleidungsstück einsetzen möchtest und durchaus auch vergleichen. Unserer Erfahrung nach ist gut funktionierende Funktionsbekleidung nicht billig, aber eine sinnvolle Investition über einen längeren Zeitraum.